Situationsorientierter Ansatz

Im Vergleich zu anderen pädagogischen Ansätzen liegt der Fokus der Arbeit beim situationsorientierten Ansatz sowohl auf den Kindern mit ihren Lebenssituationen als auch auf den pädagogischen Fachkräften, die sich selbst und ihr Handeln immer wieder neu reflektieren.

Die Kinder erhalten dabei die Möglichkeit, mit ihrem Erleben und Verhalten handlungsleitend zu sein. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn sie von Erzieherinnen begleitet werden, die sich ihrer Rolle bewusst sind.
Die Kinder können auf drei verschiedenen Ebenen Erfahrungen sammeln. Das ganzheitliche Erleben, das diese drei Ebenen verbindet, ermöglicht es ihnen, ihr gegenwärtiges Leben zu verstehen und tägliche Situationen meistern zu können.
Diese drei sind die emotionale Ebene, auf der Lebensereignisse, die die Kinder bewegen (nach-)erlebt werden, die kognitive Ebene, auf der es um das Verständnis des Erlebten geht, und schließlich die Handlungsebene, die die Möglichkeit zur Aufarbeitung bzw. Veränderung bietet.

Bei der Umsetzung dieser ganzheitlichen Pädagogik wird darauf geachtet, die individuellen Erfahrungen und Erlebnisse eines jeden Kindes zu berücksichtigen. Dadurch erlangen Kinder eigene, lebenspraktische Fähigkeiten und erweitern diese. Sie vergrößern ihren Erfahrungshorizont und ihr Selbstbewusstsein und lernen selbstständig zu denken und zu handeln.
Der Schwerpunkt des situationsorientierten Ansatzes liegt in der Vernetzung der Situation in der Kindereinrichtung mit der Realität außerhalb, um künstlich hergestellte idealtypische Situationen zu vermeiden. Es wird viel Wert auf das Ausdrucksverhalten der Kinder gelegt. Durch das Wahrnehmen, Verstehen und Entschlüsseln des Ausdrucksverhaltens der Kinder werden Alltagssituationen analysiert. So gerät das gesamte Verhalten der Kinder ebenso wie seine vollständige Erlebniswelt in den Blick.